Wir wollen Nachhaltigkeit bei unseren Lebensmitteln, unserer Kleidung. Wir wollen Deos und Zahnpasten, die uns nicht krank machen. Und doch machen sich noch viel zu wenige Frauen frei von Hygieneartikeln, die haufenweise Müll verursachen und zweifelhaft für die Gesundheit sind! Die Rede ist von Binden und Tampons, die als die herkömmlichen Monatshygieneartikel gelten.
Jeden Monat schieben sich schon die jüngsten Mädchen alle paar Stunden einen Tampon in ihre Vagina, der zuverlässig das Menstruationsblut aufsaugen soll, sodass weder Geruch entsteht noch peinliche rote Flecken in der Hose auftauchen. Andere nutzen Binden, die das Blut auffangen und ebenfalls den Geruch alten Blutes verringern sollen. Der gebrauchte Tampon oder die vollgeblutete Binde landen bestenfalls im Müll, wie auf der Packung verlangt.
Die für Binden und Tampons verwendeten Materialien sind leider alles andere als umweltschonend, geschweige denn besonders gesund für den Körper. Die Frauen unter meinen Lesern kennen das bestimmt: Hab‘ mal eine viertel Stunde eine Binde in der Unterhose – Du fängst an zu schwitzen, das Teil klebt Dir am Arsch! Das zeigt doch schon, dass da Synthetik im Spiel ist.
Tampons, die man zu allem Überfluss IM Körper trägt und von denen selbst nach dem Entfernen stets kleine Fasern zurückbleiben, sind aus Viskose und Baumwolle, was sich noch nicht so dramatisch anhört. Doch sie sind meist umhüllt von einer Schicht aus Polyester, Polypropylen oder ähnlichen synthetischen Fasern, um das Einführen zu erleichtern. Über die eventuelle Schadstoffbelastung durch den Baumwoll-Anbau oder das Bleichen der verwendeten Fasern lässt sich streiten, denn laut Tests (Öko-Test 2009) überschritten diese die jeweiligen Grenzwerte nicht.
Tampons beispielsweise werden außerdem mit dem Toxic Shock Syndrome (TSS) in Verbindung gebracht, das im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Dabei handelt es sich um eine Multiorganerkrankung, die durch eine Bakterieninfektion ausgelöst wird. Wenn Tampons lange Zeit in der Vagina verbleiben, begünstigen die synthetischen Inhaltsstoffe eine Vermehrung von Bakterien bzw. die gefährliche Entstehung von Toxinen. Vergangenes Jahr berichtete VICE von der Leidensgeschichte eines TSS-Opfers. Lauren Wasser, ein Model aus den USA, hatte dadurch ihr Bein verloren.
Nicht nur der entstehende Müll also, sondern auch die gesundheitlichen Risiken sind ein Grund, sich über Alternativen Gedanken zu machen! Eine davon ist die Menstruationstasse!